Halsband vs. Brustgeschirr

Informationen zu Thema Leinenführigkeit finden Sie in einem Artikel der Zeitschrift "Sitz Platz Fuss".
Auszug aus dem Infoblatt von isabello.ch

Unsere Hunde treffen in unserem engen Ballungsgebiet immer wieder auf viel Interessantes w. z.B. Jogger, Radfahrer, Menschen, fremde Hunde oder andere Tiere. So kann es passieren, dass der Hund – besonders der junge Hund – in die Leine springt.

Leider arbeiten wir oft unbewusst über einen Leinenimpuls (Leinenruck). Wir ziehen den Hund zurück oder rucken, wenn er in die Leine geht. Ob der Ruck vom Hundehalter oder vom Hund ausgelöst wird, spielt keine Rolle. Die gesundheitlichen Schäden können dieselben sein.

Ein Halsband führt oft dazu, dass ein Hund, der schon tendenziell zieht, noch intensiver in die Leine geht, weil er versucht, dem unangenehmen Druck am Hals zu entfliehen.

Bei Halsbändern kann zudem das Aggressionsverhalten der Hunde verstärkt werden. Da Hunde über Verknüpfungen (Assoziationen) lernen, kann dies unangenehme Folgen haben. Wenn z.B. der eigene Hund einen anderen sieht und deshalb in der Leine nach vorne geht, kann er den Schmerz am Hals mit dem anderen Hund verknüpfen. Dies führt bei vielen Hunden über kurz oder lang zu Leinenaggression.

Hunde begegnen sich ohne Leine oft mit weichen Bewegungen und nicht frontal. Das ruckartige Anheben des Halses, das Aufstellen des Vorderkörpers und das gerade Ausrichten des Körpers, ausgelöst durch das Halsband, wirken auf den anderen Hund angriffsbereit (offensiv). Muskelverspannungen und Muskelverhärtungen verstärken zudem eine unkorrekte Körpersprache.

Brustgeschirre müssen den Hunden aber unbedingt auftrainiert werden. Viele Hunde empfinden es als bedrohlich, wenn ihnen etwas über den Kopf gezogen wird. Sie versuchen, der Bedrohung zu entfliehen. Es ist daher wichtig, das Brustgeschirr von Anfang an mit Hilfe einer Belohnung aufzubauen. Das Futterstück wird an die eine Öffnung des „Kopfeinstiegs“ gehalten, auf der anderen Seite ist der Kopf des Hundes. Dann wird der Hund durch die Öffnung gelockt und belohnt, sobald der Hund den Kopf durch die Halsöffnung streckt.

Wir empfehlen auf jeden Fall, den Hund auch an ein Halsband zu gewöhnen. Es kann immer passieren, dass der Hund das Brustgeschirr nicht tragen kann (z.B. wegen Hautauschlag, Verletzung im Brust- oder Schulterbereich usw.). Für diesen Fall ist es wichtig, dass der Hund das Halsband schon kennt.

Bei Hunden, die sehr stark an der Leine ziehen, kann der Hund am Brustgeschirr mit doppelter Leine geführt werden. D.h. der eine Karabiner wird am Ring befestigt, der sich vorne am Geschirr befindet und der andere Karabiner am Ring, der auf dem Rücken des Hundes zu liegen kommt.

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